Lass uns mal mehr über das Thema Mental Health sprechen – gerade für Selbstständige ist unsere (mentale) Gesundheit ein so wichtiges Gut, das wir schützen sollten. Denn Du bist für Deine Selbstständigkeit DIE EINE Ressource, die nicht zu ersetzen ist! Burnout in der Selbstständigkeit ist nicht selten und aus eigener Erfahrung weiß ich, was das mit einem macht.
In diesem Blog Post teile ich mit Dir, wie mich mein Burnout auf die gesunde Selbstständigkeit aus Leidenschaft vorbereitet hat und was Du tun kannst, um Deine Selbstständigkeit so aufzubauen, dass Du nicht an Kapazitätsgrenzen stößt und stattdessen ein freies und glückliches Herzens-Business genießt.
Nimm Dir für diesen Artikel 5 Minuten. Das ist Deine Zeit.
Was ist eigentlich Burnout?
Da es in diesem Blog Post um Burnout geht, vorab ein kleiner Disclaimer: Ich bin kein Arzt oder Psychologin, sondern teile hier nur offen meine persönlichen Erfahrungen und die Dinge, dir mir geholfen haben.
Vor 13 Jahren war ich tief im Burnout. Ich habe ein Jahr auf der Couch gelegen und es ging einfach nichts mehr. Schon in den Supermarkt gehen war für mich zu viel. Meine Leistungsfähigkeit war auf dem Nullpunkt – sowohl körperlich als auch mental.
Burnout heißt wörtlich übersetzt “ausgebrannt” – also eine Form von tiefer Erschöpfung. Ich denke, für jeden fühlt sich das anders an.
Meine Symptome damals waren, dass ich sehr, sehr wenig Energie hatte. Ich war komplett erschöpft und wollte morgens gar nicht mehr aufstehen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich den Reizen meiner Umwelt und der Gesellschaft gewachsen bin. Ganz im Gegenteil, je länger ich krankgeschrieben war, desto mehr hatte ich das Gefühl, ich falle der Gesellschaft zur Last.
Mein Jahr im Burnout
Wie kam es überhaupt dazu?
Diese Frage habe ich mir wieder und wieder gestellt. Ich glaube, das ist im Nachgang gar nicht so einfach zu rekonstruieren, da dabei viele verschiedene Faktoren eine Rolle gespielt haben. Ich für mich habe als sehr wichtigen Grund ausgemacht, dass mir die Selbstverwirklichung gefehlt hat.
Ich habe in der IT gearbeitet und bin Aufgaben nachgegangen, die mir gelegen haben. Während des Studiums und danach habe ich mich immer weiter in die Richtung IT entwickelt und dort globale Management-Aufgaben übernommen. Die Aufgaben haben mich interessiert, ich war neugierig und hatte Freude an der Umsetzung.
Ich hatte das Gefühl: Hier bin ich gut aufgehoben. Das kann ich, das habe ich ja auch gelernt. Also wird es schon richtig sein.
Das Problem: Ich war nie mit Leidenschaft dabei. Und ich hatte auch gar keinen Handlungsspielraum, mich selbst zu verwirklichen. Ich war in meiner Arbeitsweise sehr beschränkt, weil ich IN einem Unternehmen gearbeitet habe. Ich hatte Vorgesetzte und Abteilungsleiter über mir, die meinen Handlungsspielraum eingeschränkt und definiert haben. Ganz normal im Corporate Umfeld.
Und auch für mich war das damals ganz normal. Ich wusste nicht, dass es anders geht. Erst in der Selbstständigkeit habe ich festgestellt: So muss es nicht aussehen. Gerade dieser Mangel an Selbstverwirklichung und eigene Entscheidungen treffen zu können hat dazu geführt, dass ich mich machtlos gefühlt habe. Ich hatte nicht das Gefühl, ich kann etwas in dieser Welt bewirken.
Stattdessen habe ich mich gefühlt wie eine kleine Ameise im Ameisenhaufen und habe mich gefragt: „Was macht das überhaupt für einen Unterschied, was ich hier tue?“
Ich weiß, wie sich ein Burnout anfühlt und was das mit einem macht. Deswegen ist es mir umso wichtiger, meine eigenen Grenzen in meiner Selbstständigkeit zu setzen und mich selbst vor einem erneuten Burnout zu schützen.
In Deiner Selbstständigkeit steht Deine eigene Leistungsfähigkeit so im Fokus, weil Du Dein Business bist. Daher möchte ich Dir in diesem Blog Post 5 goldene Regeln gegen Burnout mitgeben, die Dir hoffentlich auch helfen, eine gesunde Selbstständigkeit für Dich aufzubauen, die Dir lange und nachhaltig Freude bereitet.
5 goldene Regeln gegen Burnout
1. Klare Grenzen setzen
Es ist so wichtig im Leben, klare Grenzen zu setzen – ob privat oder im Business. Vor allem die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit.
Für mich ist das zum Beispiel mein Studio. Ich arbeite fast ausschließlich in meinem Studio. Und wenn ich nicht im Studio arbeite, dann ganz bewusst. Zum Beispiel wenn ich mal krank bin und von der Couch arbeite. Was ich nicht mache, ist morgens im Bett den Laptop aufzuklappen. Meine Arbeitszeit beginnt ganz bewusst dann, wenn ich in mein Studio gehe.
Ich versuche, feste Arbeitszeiten einzuhalten. Das fällt mir leichter mit meiner Tochter. Ich weiß, wenn ich aufhöre zu arbeiten, bin ich für meine Tochter und meine Familie da. Wenn ich Freitags frei habe (mehr zur meiner 3,5 Tage Woche liest Du hier), plane ich mir zum Beispiel einen Wellness-Tag ein oder ein Coffee-Date mit meinem Mann. Diese Termine helfen mir, meine Grenzen und gesetzten Prioritäten auch wirklich einzuhalten und die Arbeit nach Feierabend oder am Wochenende beiseite zu legen.
2. Auszeiten schaffen
Ich habe vor Kurzem einen spannenden Artikel über die 7 Arten von Erholung gelesen und mir ging so richtig ein Licht dabei auf. Erholung bedeutet nicht nur Augen zu machen und schlafen.
Dies sind die 7 Arten von Erholung:
- körperlich, zum Beispiel ausreichend Bewegung, Schlaf und eine gesunde Ernährung
- geistig, zum Beispiel Meditieren oder ein Buch lesen
- Erholung der Sinne, zum Beispiel mal das Handy ausschalten
- kreativ, zum Beispiel Zeit in der Natur, Malen oder Musik machen
- emotional, zum Beispiel ein Tagebuch führen oder über die eigenen Gefühle sprechen
- sozial, zum Beispiel Zeit mit Freunden oder Familie
- spirituell, zum Beispiel soziales Engagement oder der Glaube an Gott
Plane Dir regelmäßige Pausen und Urlaub ein, um Dich von Deiner Arbeit zu erholen. Nimm Dir Zeit für Hobbys und Interessen, die Dir Energie geben. Auch Psychohygiene und der Austausch mit Gleichgesinnten ist eine Form von Erholung und können Dir helfen, Dich zu erholen.
3. Aufgaben delegieren
Ich habe ganz lange versucht, alles selber zu machen. Wenn ich zurück denke, was ich schon alles gemacht habe… total crazy. Wenn Du mehr dazu lesen willst, schau doch mal hier vorbei: Outsourcen oder selber machen? So entscheidest Du richtig
Seitdem versuche ich, Aufgaben an andere abzugeben. Sowohl im Business als auch im Privaten. J das kostet ein Paar Cents, aber der Zugewinn an Lebensqualität ist astronomisch. Und kann ich mich mit der Unterstützung auf die wichtigen Dinge konzentrieren. Die Dinge, die mein Business voran bringen.
4. Multitasking vermeiden
Ich kenne das, mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen ist verlockend. Aber ich habe selber gemerkt: es kann zu Überlastung und Stress führen. Context-Switching kostet viel Zeit und Kraft. Daher konzentriere ich mich auf eine Aufgabe zur Zeit. Ich lege mein Handy beiseite und erledige eine Sache nach der anderen.
5. Warnzeichen erkennen
Das ist für mich die allerwichtigste Regel. Ich achte sehr darauf, wie ich meine Wochen plane. Klar, manchmal gibt es Wochen, in denen mehr ansteht. Trotzdem versuche ich, zum Beispiel nicht mehr als einen Auswärts-Termin pro Woche zu planen.
Wenn ich das nicht vermeiden kann, weiß ich schon, in der Woche darauf brauche ich Ruhe und Zeit zum runterkommen. Mich wieder sammeln, strukturieren und Klarheit gewinnen.
Gerade in Wochen, in denen mehr los ist, merke ich, dass ich zum Beispiel abends erschöpft bin und nicht so gut einschlafen kann. Oder mir mitten in der Nacht noch Todos durch den Kopf gehen. Ich mich morgens nicht erholt fühle.
Das alles sind für mich Warnzeichen, die ich sehr ernst nehme. Was mir dann hilft: meditieren, in die Natur gehen, mich mit anderen austauschen.
Meine SOS-Routine
Und wenn ich mal das Gefühl habe, es wird mir alles zu viel und ich fühle mich überwältigt, dann nehme ich mir mental einen Tag frei. Ich überlege mir: Was muss unbedingt heute gemacht werden?
In der Regel ist das nicht viel. Und dann nehme ich mir den Tag, manchmal auch 2 oder 3 Tage, frei. Der Effekt, der eintritt, ist so erstaunlich. Alleine dadurch, dass ich das Gefühl habe, ich MUSS die Dinge jetzt abarbeiten, mache ich mir SELBST den größten Stress. Der Stress kommt gar nicht mal von außen, sondern von mir selbst.
Indem ich diesen Druck loslasse, komme ich jedes Mal schon nach kurzer Zeit wieder mit ganz viel Motivation und Freude zurück an meinen Arbeitstag. Weil ich liebe was ich tue, und weil ich gerne mit den Menschen arbeite.
So vermeidest Du Burnout in der Selbstständigkeit
Burnout in der Selbstständigkeit ist nicht selten und oft hängt er damit zusammen dass
- die Selbstständigkeit nicht strategisch geplant ist
- nicht der eigenen Leidenschaft folgt
- der Glaubensgrundsatz „ Ich muss hart für mein Geld arbeiten“ Dir selbst im Weg steht
Versuche deshalb, Deine Selbstständigkeit strategisch zu planen. Mit Erfolgreich Selbstständigkeit helfen wir Dir dabei deine Selbstständigkeit mit einer nachhaltigen Strategie und Leichtigkeit anzugehen und nach Deinen Bedürfnissen und mit Freude zu gestalten.
Stelle Deine Leidenschaft und was Dir Freude macht in den Fokus Deiner Selbstständigkeit und überlege Dir von dort aus, wie sich strategisch ein Umsatz erzielen lässt.
Eliminiere Glaubenssätze, die Dir im Weg stehen, indem Du sie umformst. Lies Dir dazu gerne diesen Blog Post durch.
Dein Action Plan
Wenn Du Dir heute nur eine Sache mitnimmst, dann dass selbst mit einem Jahr Burnout für mich die Selbstständigkeit das Beste ist, was mir je passiert ist. Ich habe lange an meinem Mindset gearbeitet, um mir meine neue Leistungsfähigkeit zuzugestehen. Und ich bin unglaublich stolz, dass ich heute weiß: Ich kann alles tun, was ich mir in den Kopf setze.
Was ist DIE EINE präventive Maßnahme, die Du heute für Dich am wichtigsten siehst und direkt umsetzt, damit Burnout kein Faktor ist, der Dich im Leben aufhält?
Danke für’s reinschauen! Ich hoffe Du konntest aus dem heutigen Beitrag für Dich etwas mitnehmen. Hier gibt es jede Woche einen neuen Beitrag zu Dir und Deinem Herzensbusiness. Wenn Du Deine Selbstständigkeit aus Leidenschaft starten und mit mir zusammenarbeiten willst, dann schreib mir bei Instagram eine Nachricht. Bis nächste Woche!
Und immer dran denken: Business ist so einfach, wie Du es machst.